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Achtung Absprungrate – 6 einfache Wege, um deine Bounce Rate zu verringern

Die Bounce Rate (Absprungrate) ist sehr wichtig für die Analyse deiner Website. Die Absprungrate ist die Zahl der Besucher, die deine Website – bzw. eine deiner Unterseiten – nach wenigen Sekunden wieder verlassen. Als WebseitenbetreiberIn solltest die Absprungrate deiner wichtigsten Unterseiten kennen. Nur so kannst du den Erfolg deines Contents ermitteln. In der Regel sollte die Absprungrate so gering wie möglich gehalten werden. Die Bounce Rate ist übrigens ein starker Rankingfaktor für Google. Ein Grund mehr, sich damit zu befassen. Im Folgenden möchte ich dir die Bounce Rate näher erläutern.

Bounce Rate Definition und Berechnung

Die Definition der Bounce Rate ist im Vergleich zu anderen Webanalysekonzepten relativ einfach zu verstehen: Ein “Bounce” beschreibt eine Session eines Besuchers, in der dieser nur eine einzige (Unter-)Seite aufruft und deine Website danach wieder verlässt. In diesem Szenario ist die Einstiegsseite also gleichzeitig die Ausstiegsseite.

Die Bounce Rate berechnet sich aus allen Sessions, in der nur eine einzige Seite besucht wurde, ohne eine weitere Aktion (z.B. einen Kommentar hinterlassen oder auf eine Unterseite klicken) zu tätigen – geteilt durch die Gesamtanzahl aller Sessions. 

Die Analyse der Absprungrate gibt dir folglich viele Erkenntnisse zur Leistungsfähigkeit deiner Website. Denn: Die Bounce Rate teilt dir mit, wie sich deine Besucher auf deiner Website verhalten und wie gut sie eingebunden werden. Im Grunde spiel das Verlassen der Seite hier die fundamentale Rolle. 

Beispielrechnung und weitere Faktoren der Bounce Rate

Beispiel: Wenn zum Beispiel 40 Besucher eine Landingpage deiner Webseite verlassen, ohne eine weitere Interaktion auf der Seite durchzuführen und insgesamt 100 Besucher gezählt wurden, beträgt die Absprungrate 40%.

Zusatzfaktoren: Event-Hits

Ein Besucher öffnet möglicherweise keine neue Unterseite, aber er legt unter Umständen einen Artikel in den Warenkorb oder teilt eine Seite über einen Button auf Facebook. Auch diese Interaktionen werden erfasst und minimieren die Bounce Rate. 

Wichtig sind hier drei Faktoren:

Event-Hits: Der User klickt auf eine Schaltfläche.

E-Commerce-Transaction-Hits: Ein Artikel wurde gekauft oder in den Warenkorb gelegt.

Social-Plugin-Hits: Eine Seite wird über die sozialen Netzwerke geteilt.

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Bounce Rate vs. Exit Rate

Die Bounce Rate (Absprungrate) und die Exit Rate (Ausstiegsrate) werden oft als Synonyme angesehen oder zumindest betrachtet als würden sie letztendlich die gleichen Daten liefern. Dies ist ein großer Irrglaube und kann zu einer falschen Analyse der Absprungrate und zu schlechten Entscheidungen führen.

Auf den ersten Blick messen beide Konzepte ähnliche Dinge, da sie  das Verhalten der Besucher beim Verlassen der Website analysieren. Dennoch gibt es bei der Berechnung einen wichtigen Unterschied: 

Wie bereits beschrieben, misst die Absprungrate den Prozentsatz der Besucher, die eine Website aufrufen (Einstieg) und diese wieder verlassen, bevor sie auf irgendeine Weise mit ihr interagieren. Die Exit Rate dagegen beschreibt den Prozentsatz der Besucher, die die Website nach dem Anzeigen einer bestimmten Seite verlassen haben – unabhängig davon, wie viele Unterseiten der Website sie zuvor in der Sitzung besucht haben.

Beispiel: Eine Besucherin landet auf deiner Homepage und klickt “Über uns” (gut für die Bounce Rate der Homepage, weil eine weitere Aktion getätigt wurde). Auf der “Über uns”-Seite verweilt die Besucherin allerdings nur 3 Sekunden und schließt die Seite dann (schlecht für die Exit Rate der “Über uns”-Seite).

Durchschnittliche Absprungraten

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Die Frage, welche Bounce Rate Werte eine niedrige, hohe oder durchschnittliche Absprungrate beschreiben, ist schwer zu beantworten. Denn das, was für einige eine hohe Absprungrate darstellt, wird von anderen unter Umständen als niedrig angesehen. Nicht zuletzt muss bei der Bewertung der Bounce Rate immer der Zweck der Unterseite, das Design oder die Branche berücksichtigt werden. 

In seltenen Fällen ist eine hohe Absprungrate sogar vorteilhaft. Zum Beispiel könnte das Verlassen eines Blog-Artikels darauf hindeuten, dass alle Fragen von der LeserIn geklärt wurden und es keinen Bedarf für weitere Nachforschungen gibt. 

In der Regel gibt dir die Bounce Rate einen Hinweis darauf, wie relevant und “fesselnd” deine Webseitenbesucher den Inhalt deiner Webseite finden. Allerdings solltest du dich bei der Analyse deiner Webseite nicht nur auf diesen Wert verlassen. Denn um den Erfolg und die Leistungsfähigkeit deiner Webseite zu bewerten, solltest du immer mehrere Faktoren wie z.B. die Seitenaufrufe, Verweildauer, Interaktion und die Ladegeschwindigkeit einbeziehen.  So wirst du einen umfassenden Eindruck des Besucherverhaltens bekommen.

Was ist eine gute Absprungrate?

Branchenübliche Absprungraten betrachten alles, was über 50 Prozent liegt, als hoch und alles, was zwischen 20 und 50 Prozent liegt, als niedrig. Alles unter 20 Prozent ist wahrscheinlich ein Fehler und sollte untersucht werden.

Eine gute Absprungrate sollte zwischen 20 und 50 Prozent der gesamten Besuche betragen. Allerdings ist es wichtig, dass du noch weitere Messinstrumente und Analysetechniken in Betracht ziehen, um einen umfassenden Einblick in das Verhalten deiner Webseitenbesucher zu erhalten. Denn wie bereits oben erwähnt, kann man hier keinen pauschalen Richtwert nennen.

So überprüfst du die Absprungrate deiner Website

Nachdem du nun weißt, was die Absprungrate eigentlich aussagt, erkläre ich dir im nächsten Schritt, wo du diesen Wert ablesen kannst. Dazu musst du dir die Google Analytics Daten deiner Website anschauen. Neben der Bounce Rate werden in Google Analytics außerdem weitere spannende Kennzahlen bereitgestellt, die dir bei der Interpretation des Nutzerverhaltens helfen. Auf diese im Detail einzugehen, würde an dieser Stelle leider den Rahmen sprengen.

Wie du Google Analytics in WordPress einrichtet, erklärt dir Jonas Tietgen von WP Ninjas in dieser Anleitung.

Melde dich als Erstes bei Google Analytics an. Wähle dort die Registerkarte „Zielgruppenübersicht“ aus. Hier befinden sich auch viele andere Metriken, die sehr nützlich sein können. Hier sind alle deine Informationen zu den Absprungraten aufgezählt. Du kannst hier einsehen, wie hoch die Absprungrate deiner Homepage ist und wie deine Unterseiten und anderen Links abschneiden. So erhältst du einen besseren und klareren Einblick. Klicke für die gesamte Website einfach auf die Metrik für die Absprungrate, die auch ein Diagramm für den definierten Zeitraum enthält.

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Klicke für einzelne Seiten auf „Verhalten“ und anschließend auf „Alle Seiten“. Daraufhin wird eine Liste der Seiten und Links der Website und der spezifischen Absprungrate angezeigt.

6 Wege, deine Bounce Rate zu verbessern:

Sobald du das Konzept der Absprungrate verstanden hast, lautet wahrscheinlich deine nächste Frage: „Warum ist die Bounce Rate meiner Website so hoch?“ und vor allem: „Wie kann ich die Absprungrate effektiv senken?“ Im Folgenden zeige ich dir sechs Anknüpfungspunkte, um deine Bounce Rate zu optimieren.

#1: Optimiere die Inhalte deiner (Unter-)Seiten

Eine der einfachsten Möglichkeiten, die Absprungrate einer Seite oder sogar der gesamten Website zu verringern, besteht darin, den Inhalt selbst zu verbessern. In gewisser Weise sollte dies selbsterklärend sein. Je interessanter oder besser geschrieben der Inhalt ist, desto wahrscheinlicher wird der Besucher auf deiner Website bleiben und herausfinden, was diese sonst noch zu bieten hat. Wenn es sich um E-Commerce handelt, kann es auch Vertrauen schaffen, die Marke stärken oder weitere Verkäufe anregen. 

Natürlich ist auch die Relevanz deiner Inhalte wichtig. Themen, die nicht der Zielgruppe deiner Webseite entsprechen, stoßen wahrscheinlich auf Desinteresse und führen zu einer Erhöhung der Absprungrate.

Tipp: Engagiere einen Werbetexter für deine Webinhalte. Das ist eine einmalige Ausgabe, die sich sehr schnell bezahlt macht. Lass dir vorher Referenzen von dem Texter geben. Regt dich sein Schreibstil zum Kaufen an? Wenn ja, greife beherzt zu!

#2: Achte auf gute Lesbarkeit und Struktur

Inhalte beziehen sich nicht nur auf interessante Beiträge oder unterhaltsame Medien, sondern auch auf die Lesbarkeit der verfassten Texte. Textintensive Websites können zwar mit den relevantesten Informationen gefüllt sein – wenn die Seite allerdings nicht ansprechend strukturiert ist, scheitert es schon am ersten Eindruck. 

Stelle sicher, dass du eine Mischung aus Bildern, Aufzählungen, Unterüberschriften und Anführungszeichen verwendest. Denn wenn der Inhalt ansprechend dargestellt ist und deinen Lesern den gewünschten Mehrwert bringt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich für mehr Inhalte von dir interessieren und nicht abspringen. 

Wenn du möchtest, dass deine Besucher eine bestimmte Aktion tätigen, solltest du entsprechende Handlungsaufforderungen (Call to Action) platzieren. Zum Beispiel kannst du ein Formular einbinden mit dem Call to Action “Wenn du weitere Infos zu diesem Thema erhalten möchtest, melde dich für unseren Newsletter an”. Auch dadurch verringert sich deine Bounce Rate.

#3: Vermeide die Verwendung von Pop-ups

Durch die Verwendung aufdringlicher Pop-ups lenkst du deinen Besucher vom Lesen ab und beeinträchtigst die Benutzererfahrung. Somit solltest du diese nur gezielt verwenden und vor allem darauf achten, dass der Inhalt des Pop-ups in dem Moment relevant für den Leser ist. 

Popups können zwar dazu beitragen, eine Abonnentenliste mit einem gewissen Grad an Effektivität aufzubauen. Dennoch gibt es effektivere Maßnahmen, die bei Weitem nicht so aufdringlich sind. So zum Beispiel geschickt platzierte Werbebanner, auf die Besucher reagieren können, sobald sie die Gelegenheit haben, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Tipp: Die einzige Ausnahme stellen hier “Exit Pop-ups” dar. Das sind die Pop-ups, die erscheinen, wenn du eine Seite verlassen willst. Klar, das könnte deinen Besucher auch nerven – aber dieser wollte deine Seite ja sowieso gerade verlassen. Warum sollte man da nicht seine letzt Chance nutzen?

#4: Nutze gezielte Keywords (SEO)

Das Verringern der Absprungrate erfordert immer eine Mischung aus Taktiken. Eine der zuverlässigsten ist die gezielte Verwendung von Keywords. Der Schlüssel liegt in der Relevanz und nicht darin, möglichst viele Keywords mit einzubinden.

Der beste Ausgangspunkt ist die Verwendung von Keywords mit hohem Traffic-Wert. Wie kannst du jedoch herausfinden, welche Keywords für deine Website relevant sind? Nun, es ist nicht so komplex, wie du vielleicht denkst. Ein nützliches Tool, um zielgerichtete Keywords für deine Website zu identifizieren, ist zum Beispiel der Google Keyword Planer. Das Tool ist kostenlos, du benötigst lediglich ein Google Konto.

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Eine ausführliche Anleitung, wie du eine Keyword-Recherche durchführst, gibt dir Dominik Stein in diesem Beitrag.

Verwende bei deiner Webseite zwei bis drei relevante Keywords. Wiederhole diese ruhig ein paar mal. Vergiss damit trotzdem nicht, dass du für Menschen schreibst und nicht für Maschinen. Vermeide also bitte Sätze wie den folgenden:

“08/15 Fensterbau Dortmund GmbH – bester Fensterbau Dortmund, wenn Sie Fenster Dortmund brauchen ist 08/15 Fensterbau Dortmund für Fenster Dortmund Suchende optimal. Fenster Dortmund.”

#5: Überprüfe deine Meta-Beschreibungen

Meta-Beschreibungen sind die Informationen, die in einer Google Suche direkt unter der Titel-Beschreibung einer Website angezeigt werden. Wenn deine Seite in den Google Suchergebnissen erscheint, werden viele deiner potenziellen Webseitenbesucher zuerst deine Meta-Beschreibung lesen. Vor dem Hintergrund der Absprungrate ist es hier wichtig, deine Besucher nicht mit falschen Versprechen zu locken.

google meta beschreibung

Wenn in deiner Meta-Beschreibung steht “Kühlschränke für 30 Euro”, obwohl kein Artikel in deinem Kühlschrank-Shop unter 100 Euro kostet, werden die Besucher deinen Shop enttäuscht verlassen, ohne weiter mit deiner Webseite zu interagieren. Die Konsequenz: deine Bounce Rate steigt. 

#6: Binde Videos auf deiner Webseite ein

Ein Video auf einer Landingpage steigert die Conversion Rate um bis zu 80%. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf die Absprungrate aus. Ein kurzes Erklärungsvideo wird mehr als genug sein. Wenn ein animiertes Video (noch) nicht in dein Budget passt und du dich ungern selbst vor die Kamera stellst, reicht oft schon ein Mitschnitt deines Screens und eine Tonspur von dir mit den entsprechenden Erklärungen. Um eine ordentliche Tonqualität zu bekommen, solltest du ein ein gutes Mikrofon verwenden.

Fazit:

Eine niedrige Bounce Rate ist ein gutes Indiz dafür, dass Besucher mit deiner Webseite interagieren und du ihnen relevante Inhalte bietest. Mit den Tipps und Tricks aus diesem Artikel kannst du nicht nur herausfinden, wie es um deine aktuelle Bounce Rate steht. Ich möchte dir damit außerdem praktische Maßnahmen an die Hand geben, wie du deine Absprungrate verbessern kannst. In diesem Sinne: Viel Erfolg beim Optimieren deiner Website!

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